Sonntag, 27. August: Jubiläumsgottesdienst 150 Jahre Jakobi-Kirche

Sonntag, 27. August: Jubiläumsgottesdienst 150 Jahre Jakobi-Kirche

Sonntag, 27. August: Jubiläumsgottesdienst 150 Jahre Jakobi-Kirche

# Archiv 2023

Sonntag, 27. August: Jubiläumsgottesdienst 150 Jahre Jakobi-Kirche

150 Jahre ein Ort des Zuspruchs, des Aufatmens und der Stärkung



Kirchenchor und Vokalensemble unter Leitung von Lena Puschmann sorgten für den festlichen Rahmen des Gottesdienstes. Foto: Christine Fernkorn

„Heute vor 150 Jahren, am 27. August 1873, wurde die Jakobi-Kirche mit einem Gottesdienst eingeweiht. Diesen besonderen Tag wollen wir heute mit der Gemeinde und unseren Gästen feiern,“ sagte Presbyteriumsvorsitzende Pfarrerin Claudia Raneberg zur Begrüßung in der vollbesetzten Jakobi-Kirche. Sie freue sich über die rege Beteiligung.

Festlich eröffnet wurde der Gottesdienst vom Kirchenchor und dem Vokalensemble der Gemeinde mit dem „Friedenslied“ von Peter Schindler unter Leitung von Kantorin Lena Puschmann. Beide Chöre stellten besonders in der Kantate „Was betrübst du dich, meine Seele“ und „Verleih uns Frieden gnädiglich (Felix Mendelssohn Bartholdy) ihr musikalisches Können unter Beweis. Die Kirche war einladend mit Sonnenblumen geschmückt. „Dies ist ein Tag der Dankbarkeit und des Lobes“, so Pfarrer Jürgen Rick zur Gemeinde.

„Ich gratuliere herzlich zum 150. Geburtstag der Jakobi-Kirche“, begann Superintendent André Ost seine Predigt. Die Gemeinde habe nicht nur eine Kirche mit einem besonders markanten Turm, sie lebe auch mit und in diesem Kirchgebäude. „Es ist Leben in der Jakobi-Gemeinde, und dies festzustellen ist vielleicht das schönste Geschenk, das sich eine Gemeinde zu einem solchen Jubiläum geben kann“, unterstrich er. Diese Kirche sei ein Ort gelebten Glaubens. Ein Raum, wo Menschen Gottes Nähe suchen und wo biblische Geschichten und Glaubenserkenntnisse weitererzählt würden. Die Jakobi-Kirche sei Kraftraum und Energiequelle. Viele Menschen würden mit ihr Erinnerungen an besondere Ereignisse an den Knotenpunkten ihres Lebens verbinden. „Das alles ist uns heute einen großen Dank wert“, betonte der Superintendent. Er sprach einen Dank aus für die Menschen, die den Glauben durch die Jahrzehnte weitergegeben und immer wieder für eine gute Gemeinschaft gesorgt hätten. So habe die Gemeinde wachsen können in den Herausforderungen der verschiedenen Epochen in den 150 Jahren. In diesem Zusammenhang würdigte Ost auch die gute ökumenische Zusammenarbeit vor Ort. Als Ausdruck der Dankbarkeit legte André Ost den Ertrag des Jubiläumsjahres, die Festschrift und die DVD des Films „Happy Birthday, Jakobi-Kirche!“, auf den Altar.

Ein Band der Hoffnung durchziehe die Jahrhunderte, gleich unter welchen politischen und wirtschaftlichen Umständen man lebe, führte Ost in Bezug auf den Predigttext aus Jesaja 29, 17-24, aus. Es gelte, den Anker der Hoffnung zu werfen, unabhängig davon, ob die Kirche arm oder reich, mitgliederstark oder schwindend, frei oder bedrängt sei. Es gehe darum, aus der Verheißung Gottes zu leben, dass es nicht dunkel bleibt über denen, die in Unsicherheit und Angst leben. „Der Geist Gottes will Menschlichkeit und Vernunft“, betonte Ost. Das Wort Gottes und die Kirche würden auch in Zukunft gebraucht als Kraft- und Trostspender, als wachrüttelnder Ruf zur Umkehr und Besinnung, als Friedensbote in einer gewaltsamen Welt. Im Mittelpunkt des Fürbittengebets von Pfarrerin Claudia Raneberg, Britta Meyhoff und Jürgen Rick standen die Bitte um Frieden in der Ukraine und Israel/Palästina, die Bitte um die Verantwortung für Gottes Schöpfung und den Segen für die Kirche und die Zukunft der Jakobi-Gemeinde.

„Als Kirchengemeinde seid ihr einer unserer Leuchttürme im Kirchenkreis“, meinte der Superintendent in seinem Grußwort im Anschluss an den Gottesdienst. Im Jubiläumsjahr befinde sich die Gemeinde in einem guten Zustand. Im Namen des Kirchenkreises überreichte er Claudia Raneberg einen Gutschein über eine finanzielle Unterstützung für die kirchenmusikalische Arbeit. In weiteren Grußworten dankten alle Beteiligten für die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde. „Die Jakobi-Kirche ist ein Wahrzeichen der Stadt Rheine mit christlicher Spiritualität und ein Plus für unser Stadtbild“, sagte Bürgermeister Dr. Peter Lüttmann. Pfarrer Erich Schwager überbrachte Segenswünsche der evangelischen Nachbargemeinde Johannes. „Die Jakobi-Kirche ist seit 150 Jahren ein Ort der Verkündigung und der seelsorglichen Begleitung von Menschen“ sagte er. So diene sie der Ehre Gottes. Pfarrer Thomas Lemanski von der katholischen Nachbargemeinde St. Dionysius berichtete, zum Reformationsjubiläum 2017 habe seine Gemeinde der Jakobi-Gemeinde ein Apfelbäumchen geschenkt. Dieses Mal überreichte er Claudia Raneberg einen Apfelpflücker und einen Fallobstsammler mit den Worten: “Wir wollen jede Gelegenheit nutzen, um eine reiche ökumenische Ernte einzufahren“.

Pfarrerin Raneberg lud abschließend zu einem weiteren Programmpunkt im Rahmen des Kirchenjubiläums ein: Am 27. September 2023 referiert um 18.30 Uhr in der Jakobi-Kirche der renommierte Religionssoziologe Prof. Dr. Detlef Pollack zum Thema „Über die Krise der Kirche und was wir dagegen tun können“.

Nach dem Gottesdienst hatten alle Besucher die Gelegenheit, sich bei einem Mittagsimbiss vor der Kirche und im Gemeindehaus auszutauschen.

Text: Christine Fernkorn

Weitere Fotos vom Festgottesdienst

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