28. März: Am Girl’s Day beim Pfarrer der Jakobi-Gemeinde

 

Ein Bericht von Julia Schütz:

 

Am Girl´s Day 2019 durfte ich Pfarrer Rick begleiten und ihm über die Schulter schauen.

 

Ich habe gelernt, dass man als Pfarrer sozusagen mehr als einen Beruf ausübt. Dazu gehören unter anderem Lehrer, Seelsorger und Verwalter. 

Als erstes habe ich bei einer Kontaktstunde für Grundschulkinder der Gertrudenschule geholfen. Dort haben wir den Kindern mit einem Spiel die Passionsgeschichte näher gebracht. Diese Kontaktstunden gibt es zweimal im Jahr, einmal vor Ostern und dann vor den Sommerferien. Danach gab es noch eine kurze Besprechung mit der Lehrerin, um ein paar Dinge wegen des nächsten Schulgottesdienstes zu klären.

Bei dem darauf folgenden Krankenbesuch durfte ich nicht mit, weil diese Besuche unter die seelsorgerliche Verschwiegenheit fallen. Einige interessante Fakten konnte ich aber trotzdem erfahren.

 

Einmal pro Woche besucht der Pfarrer die Kranken in den Rheiner Krankenhäusern. Manchmal gibt es viele Patienten, die besucht werden möchten, manchmal wenige, manchmal kommt es aber auch vor, dass sich niemand einen Besuch gewünscht hat. Durch die Änderung der Datenschutzrichtlinien hat sich die Zahl der Besuche deutlich reduziert. Patienten müssen jetzt nämlich deutlich "ja" sagen, damit der Pfarrer zu Besuch kommt. Früher mussten sie zwar "nein" sagen, wenn der Pfarrer nicht kommen sollte, aber wenn sie nichts gesagt haben oder gar nicht gefragt wurden, kam der Pfarrer trotzdem vorbei.

 

Anschließend sind wir zum Gemeindeamt gefahren. Da habe ich erfahren, dass das Gemeindebüro der wichtigste Raum für die Kirche ist. Dort werden Rechnungen bearbeitet, wichtige Telefonate geführt, Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen angemeldet und vieles mehr. 

Zum Schluss hat Pfarrer Rick mir noch gezeigt und erklärt, was er von Zuhause aus arbeitet. 

 

Wenn er Zuhause ankommt, überprüft er erst den Briefkasten, dann den Anrufbeantworter und zum Schluss seine e-Mails. Es könnte jederzeit neue Arbeit dazu kommen. Ein großes Problem, das er manchmal hat, ist das Zeitmanagement; nicht alle Arbeitstage sind so ruhig wie der heute. Ihm wird nämlich nicht gesagt, wann er die Predigt für den nächsten Gottesdienst schreiben soll, oder wann er den nächsten Gottesdienst vorbereiten soll. Dafür hat er aber einen Wochenplan, indem drin steht, was bis wann fertig sein muss. 

 

Ich habe also herausgefunden, dass ein Pfarrer vielmehr macht als nur die Gottesdienste, aber dass gerade das den Beruf so spannend macht, da man viel Unterschiedliches erleben kann. Kein Tag ist wie der andere.