Demografischer Wandel in Rheine: Wohnen, Bildung, Pflege

Demografischer Wandel in Rheine: Wohnen, Bildung, Pflege

Demografischer Wandel in Rheine: Wohnen, Bildung, Pflege

# Aktuelles 2024

Demografischer Wandel in Rheine: Wohnen, Bildung, Pflege

Raimund Gausmann, Sozialdezernent Stadt Rheine referierte im Jakobi-Treff „Kirche und Welt“ zum demografischen Wandel in Rheine. Foto: Jakobi-Gemeinde.

„Wie Rheine den demografischen Wandel meistert“ war das Thema im letzten Jakobi-Treff „Kirche und Welt“. Referent war Raimund Gausmann, Beigeordneter der Stadt Rheine.

Wer von den Zuhörern geglaubt hatte, demografischer Wandel führe in Rheine wie in vielen anderen Regionen zu einem Bevölkerungsrückgang, musste sich eines Besseren belehren lassen: Die Bevölkerungsentwicklung in Rheine weist seit 20 Jahren eine steigende Tendenz auf, allein in den letzten 10 Jahren um 6 Prozent und die Einwohnerzahl liegt heute bei 80.000 Einwohnern. 

Aber es gebe messbare Veränderungen, so Gausmann: Auch in Rheine gebe es den „Bauch“ der Babyboomer aus den 60er Jahren. Das Durchschnittsalter der Einwohner liege mittlerweile bei rd. 50 Jahren und durch den Fortschritt in Medizin und Arbeitsschutz werden wir immer älter. Zudem gebe es weniger Nachwuchs: Das Durchschnittsalter der Erstgebärenden liege heute bei fast 30 Jahren, die Ursachen liegen klar auf der Hand: längerer Ausbildungen und Wandel der Prioritäten zwischen Familie und Beruf, wobei es Unterschiede nach Bildung der Mutter, Herkunft und Kultur gebe. Die These der Überalterung der Gesellschaft stimme nur eingeschränkt, da sich durch Zuwanderung die Altersstruktur verändere. 

Als wissenschaftlich erwiesen gelte mittlerweile, dass unsere Sozialsysteme und die Wirtschaft geburtenstarke und leistungsfähige Zuwanderung brauchen. Als Kernherausforderung stehe dabei Bildung als Schlüssel zur sozialen Gerechtigkeit; die Integration über kulturelle und sprachliche Kompetenz sei Aufgabe der ganzen Gesellschaft. Gegen den bereits jetzt an vielen Stellen spürbaren Fachkräftemange helfe es, Ausbildung attraktiv zu gestalten und auch die Vereinbarung von Familie und Beruf zu fördern. Der Schlüssel zum Meistern des demografischen Wandels liege darin, die Teilhabe aller am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen und Benachteiligungen zu verringern und damit letztlich gleichwertige Lebensverhältnisse zu schaffen.

Dazu gebe es in Rheine eine Vielzahl von auch über den Tag hinaus gehenden Initiativen, u. a den Kinder- und Jugend-Förderplan, das Wohnraumversorgungskonzept, die Fortschreibung der Kindergartenbedarfsplanung, den Sozialbericht Senioren Rheine, die Fortschreibung des Migrations- und Integrationskonzeptes und nicht zuletzt die Strategie Rheine 2030 mit den Schwerpunkten Bildung, Wohnen, Arbeit und Umwelt.

Besonders im Fokus stehe dabei die Verbesserung der Wohnraumversorgung und die Bereitstellung von bezahlbaren Wohnungen durch öffentlich geförderten Neubau. Gegen die mit der Alterung der Bevölkerung drohenden Risiken von Alterseinsamkeit helfen quartiersbezogene Konzepte und letztlich nachbarschaftliche Unterstützung. Die Bekämpfung von offener und verdeckter Armut soll sicherstellen, dass kein Kind aus der nachwachsenden Generation durch Armut verloren geht.

Als Hemmschuh erweise sich dabei die strukturelle Unterfinanzierung der Kommunen, die zwar mit Aufgaben betreut werden, deren Finanzierung aber durch kommunale Einnahmen nicht erwirtschaftet werden kann, betonte Gausmann. Und klar sei auch: Wer sich den Babyboomer-Bauch ansehe, der muss heute schon für Umsetzungs- und Finanzierungskonzepte der Pflege sorgen: Die Alarmglocken aus dem Bereich der Pflege, sei es das operative Handeln oder die Finanzierung, schrillen laut. Ohne die Förderung von Bildung und Migration wird es nicht gehen.

Eine lebhafte Diskussion schloss sich dem Vortrag an.

Bevölkerungsstruktur in Rheine, Stand 31.12.2023

 


Dies könnte Sie auch interessieren

Evangelische Kirchengemeinde Jakobi zu Rheine                                                                   

Jakobi-Kirche                                                                                                   

Münsterstraße 54   
48431 Rheine              

Anfahrt: [Google Maps Routenplaner

Samariter-Kirche
Don-Bosco-Straße 3   
48432 Rheine 
Anfahrt: [Google Maps Routenplaner]

                                                                            



Telefon: 05971 - 50 492       


E-Mail: gemeindeamt@jakobi-rheine.de

 

 


BANKVERBINDUNG


IBAN: DE55 4035 0005 0000 0175 82         
BIC: WELADED1RHN