Transformation heute und gestern; Jakobi-Treff Exkursion zur BP-Raffinerie Lingen und ins Moormuseum

Transformation heute und gestern; Jakobi-Treff Exkursion zur BP-Raffinerie Lingen und ins Moormuseum

Transformation heute und gestern; Jakobi-Treff Exkursion zur BP-Raffinerie Lingen und ins Moormuseum

# Aktuelles 2025

Transformation heute und gestern; Jakobi-Treff Exkursion zur BP-Raffinerie Lingen und ins Moormuseum

Die traditionelle Exkursion des Jakobi-Treffs „Kirche und Welt“ führte in diesem Jahr ins Emsland. In der BP-Raffinerie in Lingen sowie im Emsland Moormuseum in Geeste erhielten die Teilnehmer dabei spannende Einblicke in die industrielle Energieproduktion sowie in die kulturelle und ökologische Geschichte der Region.   




Die Teilnehmer vor dem neuen Dienstleistungszentrum der bp. Foto K.Wilms

Jörg Weiss (Operations & Engineering Authority) erläuterte den Stand der Raffinerie und ihre Herausforderungen: Seit 1953 wird in der Erdölraffinerie Lingen Rohöl zu Kraftstoffen, Heizöl und chemischen Vorprodukten verarbeitet. Bis 1999 war die Raffinerie Teil der Wintershall AG Kassel, einer Tochtergesellschaft der BASF.  Nach einem kurzen Intermezzo bei VEBA-ÖL gehört die Raffinerie seit 2002 zum BP-Konzern, einem der größten Energiekonzerne der Welt.

Vor dem Modell der Raffinerie. Foto und nachfolgende Fotos: W.Schütz

Fahrt an die Produktionsanlagen

Heute hat die Raffinerie eine Kapazität von rd. 4,7 Mio. Tonnen Rohöl und zählt zu den leistungsstärksten Raffinerien Europas mit 750 Mitarbeitern, dazu kommen rd. 2.000 Mitarbeiter von Kontraktoren und Dienstleistern. 

Das Rohöl kommt aus deutschen und holländischen Feldern und zum Großteil über eine Pipeline aus Wilhelmshaven.  Unter dem Aspekt der Reduzierung der CO2-Emissionen (Dekarbonisierung) konnten die Teilnehmer auch einen Blick in die Zukunft werfen: In Lingen ist der Weg zur Entwicklung von grünem Wasserstoff im industriellen Maßstab in Deutschland gestartet. Unterstützt durch eine Förderung im Rahmen des IPCEI-Programms (Important Projects of Common European Interest) wird ein 100-MW-Elektrolyseur jährlich bis zu 11.000 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren. Es ist die bisher größte Produktionsanlage von bp für grünen Wasserstoff im industriellen Maßstab weltweit – und die erste, die das Unternehmen vollständig besitzen und betreiben wird. Baubeginn war Anfang 2025, die Inbetriebnahme wird im Jahr 2027 erwartet. Eine Busfahrt durch das Raffinerie-Gelände und auf die Baustelle des 100-MW-Elektrolyseurs zeigte die beeindruckenden Dimensionen der Verfahrensanlagen und der komplexen Rohrleitungssysteme für die Prozessanlagen ebenso wie die umfangreichen Maßnahmen für die Sicherheit der Produktionsanlagen und der Beschäftigten.


Der Eingang zum Moormuseum

Am Nachmittag gab es den Kontrast zur Industriellen Transformation im Moormuseum Emsland: Die erste Besiedlung des Moores im 17. Jahrhundert war durch große Armut und durch die Brandrodung geprägte Krankheiten geprägt. Daher das Sprichwort „Dem ersten der Tod, dem zweiten die Not, dem dritten das Brot“. Es folgte eine Zeit der zunächst manuellen und später maschinellen Torfgewinnung, nicht zuletzt durch die berüchtigten Emslandlager. Ab 1926 wurde im Torfkraftwerk Rühler Moor fast 50 Jahre aus der Verbrennung von im Umland gewonnenem Torf Strom erzeugt. Erst 1976 wurde der Betrieb wegen des schlechten Wirkungsgrades eingestellt. Im Zuge des Emslandplanes begann in den

Ein Ottomeyer-Pflug

50er Jahren mit Hilfe riesiger Tief-Pflüge, so genannter Ottomeyer-Pflüge, die Kultivierung von Moorflächen. Dabei wurde der Boden bis zu einer Tiefe von 2,4 Meter umgepflügt, weite Moorgebiete wie das Bourtanger

Moor sowie Heideflächen umgegraben und landwirtschaftlich urbar gemacht. Damit

Eine Dampfpfluglokomotive aus den 1950er Jahren

sollte ein tiefgreifender Wandel der Region eingeleitet werden. Neben dem Anlegen neuer Straßen, weiterer Verkehrswege und Bauernhöfe entstanden völlig neue Dörfer oder Ortsteile. Unter Naturschutzaspekten wird der Plan aus heutiger Sicht kritisch betrachtet. Damals war aber der Blick auf die Ernährung der Bevölkerung und die Entwicklung einer Zukunftsperspektive der verarmten Region wichtiger. Heute steht die Verwässerung des Moores zum Naturschutz und als CO2-Speicher im Fokus der Aktivitäten.  

Die Exkursion des Jakobi-Treffs „Kirche und Welt“ bot eine gelungene Kombination aus Industriegeschichte gestern und heute. Die Teilnehmer zeigten sich beeindruckt von den zukunftsweisenden Projekten der bp-Raffinerie und dem vergangenen und zukünftigen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandel, der auch als Beispiel für zukünftige Anpassungsprozesse in den verschiedenen Bereichen dienen kann.

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